Der Schreck saß tief, als vor etwas mehr als vier Wochen am Freitag vor der Auktion der MKS-Seuchenfall in Brandenburg bekannt wurde. Daraufhin wurden unmittelbar danach alle Veranstaltungen von Klauentieren bis auf Weiteres verboten, weil bei der hochinfektiösen MKS es keiner wagte, die weitere Entwicklung im Seuchengeschehen einzuschätzen. Zusammen mit der geringen Viehdichte im Umkreis des MKS-Ausbruches zeigte die konsequente Anwendung der bestehenden, stark restriktiven Vorschriften zu den vielfältigen Schutzmaßnahmen ihre Wirkung.
Aktuell sind weder weitere Verdachtsfälle noch bestätigte Krankheitsfälle bekannt geworden. Dennoch wird wiederholt darauf hingewiesen, dass es trotz der ruhigen Infektionslage noch zu früh ist, eine Entwarnung zu geben und zum Alltag zurückzukehren. In diesem Zusammenhang wird immer wieder auf die Einhaltung der bekannten Biosicherheitsmaßnahmen hingewiesen.
Mit dieser Erkenntnis begannen nach bekanntem Zeitschema pünktlich nach dem Anmeldeschluss routinemäßig die Vorbereitungen zu dieser Auktion. Aus Sorge über die weitere Entwicklung hatten bei der aktuellen Nachfrage etliche Auktionsbeschicker im Ab-Hof-Geschäft Abgekalbte abgesetzt, aber dem Grundsatz folgend, dass die guten und sehr guten Zuchtfärsen zur Auktion angemeldet werden müssen, baute sich dennoch ein großes Angebot auf.
Im Angebot waren insgesamt knapp 190 Tiere, die zum Verkauf standen. Auffallend war die starke Dominanz von VOST-Vererbern. Allein von dem Top-Vererber Casino und Collin sind knapp 30 Töchter im Angebot. Und das war gut so. Es war eine sehr flotte Auktion mit in- und ausländischen Käufern auf den Tribünen. Der Markt wurde vollständig geräumt.
Für 28 Verkaufstiere erhielten die Beschicker Zuschlagspreise von 3.500 Euro und mehr. Zusätzlich erreichte bei acht Verkaufsfärsen der Auktionator Zuschlagspreise von 4.000 Euro und mehr.
Die teuerste Färse wurde von Anna Hobbie präsentiert. Die Katalog-Nr. 47 ist eine rotbunte Baltrumtochter, die nach langem Bieterstreit schlussendlich durch einen belgischen Kunden zugeschlagen werden konnte. Weitere Verkaufsfärsen mit Zuschlagspreisen von 4.000 Euro gingen zu gleichen Anteilen nach Belgien und in die Niederlande. Im Durchschnitt wurde ein Zuschlagspreis von 3.029 Euro erreicht, das ergibt ein Plus von 144 Euro.
Bei den Zuchtbullen waren die Jüngsten auch die Teuersten mit 3.000 Euro im Zuschlag. Besonders erfolgreich war der Zuchtbetrieb Oorlog GbR, Klostermoor, der für seine Zuchtbullen 3.200 und 3.300 Euro im Zuschlag erhielt. Zu dieser Kategorie konnte schließlich ein durchschnittlicher Zuschlagspreis von 2.600 Euro erreicht werden.
Die nächste Auktion findet am Dienstag, den 04. März 2025 statt. Nach diesem sehr guten Marktergebnis wird wieder ein großes Angebot an Verkaufstieren erwartet. Der Anmeldeschluss für diese Auktion ist am Montag, den 10. Februar 2025. Kataloge werden auf Anfrage kostenlos zugesandt.
Dietmar Albers