Erwartungsgemäß war die Anzahl der angemeldeten Zuchtfärsen auf dieser Auktion kleiner als auf dem Auktionstermin November 2023 und wie auf den letzten Auktionen war der VOST-Topvererber Casino mit einer Gruppe von abgekalbten Töchtern auf dieser Verkaufsveranstaltung vertreten. Aber dass jetzt auf diesem Termin allein zwölf Färsen im Katalog den Vererber Casino als Vater im Pedigree führen, ist schon einen gesonderten Hinweis wert.
Damit unterstreicht dieser Bulle einmal mehr seine Bedeutung für die ostfriesische Rinderzucht, der er seinen Stempel aufdrückt. Schon heute kann man ihn als einen der wichtigsten Vererber sowohl in der ostfriesischen als auch in der gesamtdeutschen Zucht bezeichnen. Er war in den Jahren 2022/2023 der am stärksten eingesetzte Bulle. Mit einem Alter von knapp acht Jahren steht er noch regelmäßig in der Sprunghalle, so dass die anhaltende Nachfrage im Besamungsgeschäft sicher bedient werden kann. Mit 8.000 geprüften Töchtern sind seine Vererbungsstärken sicher bekannt: seine mittelrahmigen Töchter passen mit dem funktionalen Fundament in jeden modernen Laufstall und gelten mit dem ausbalancierten Euter bei einer guten Melkbarkeit als leistungsfreudig für eine effiziente Milchproduktion; eine wahrlich gelungene Kombination der für die Milchproduktion relevanten Leistungskomplexe. So präsentierten sich auf der Zuchtviehversteigerung auch diesmal seine Töchter, von denen jeder Milcherzeuger gerne das Dutzend und mehr in seinem Stall halten möchte.
Das Interesse speziell für die Casino-Töchter und die Nachfrage für abgekalbte Zuchtfärsen insgesamt war aus den bekannten Gründen enorm und konnte mit dem kleineren Angebot nicht annähernd bedient werden. So stieg der durchschnittliche Zuschlagspreis um 460, - € auf sage und schreibe 2.995, - € (zzgl. gesetzl. MwSt) - ein bisher nicht erreichtes Marktergebnis. Und trotz des sehr hohen Durchschnittspreises lagen die Casino-Töchter mit 3.263, - € noch mal fast 270, - € höher; eine zweifellos starke Bestätigung für seine herausragenden Einfluss in der ostfriesischen Zucht.
Die teuerste Verkaufsfärse war mit 4.900, - € im Zuschlag die Kat.-Nr. 125, eine rotbunte Attico-Red-Tochter aus dem Zuchtbetrieb Hillrich & Sandine Kleemann GbR, Burhafe, die mit einem beeindruckenden Seitenbild und bei der ersten MLP mit einer Milchleistung von über 40 kg Milch eine gelungene Kombination von Leistungsfreude und Schauqualität verkörperte. Sie bleibt weiter im ostfriesischen Gebiet.
Auch der Zuchtbetrieb Jakob und Eric Kleemann GbR, Lütetsburg hatte mit dem Verkauf der Kat.-Nr. 28 bei einem Zuschlagspreis von 4.500, - € einen großartigen Erfolg. Nur wenige Beschicker mussten sich mit einem Zuschlagspreis unter 2.000, - € abfinden.
Ein Wermutstropfen auf dieser Auktion war die Versteigerung der Zuchtbullen. Obwohl das Angebot saisonbedingt schon zurückgegangen war, reichte die Nachfrage nicht für einen flotten Marktverlauf, obwohl alle Zuchtbullen abgesetzt werden konnten. Ein absoluter Spitzenpreis konnte der Auktionator für keinen der Züchter erzielen, aber drei Beschicker erreichten mit 2.300, - € jeweils den höchsten Zuschlagspreis in dieser Kategorie (Kat.-Nr. 8 von Bernd Eiben aus Rispel, Kat.-Nr. 9 von Grünefeld-Holsteins GbR aus Backemoor und Kat.-Nr. 11 von Helmut Janssen aus Langefeld). Trotz des Rückgangs von fast 520, - € im Durchschnittswert war es für alle, bei einem insgesamt vollständig geräumten Markt, ein versöhnliches Marktergebnis.
Die nächste Auktion findet am Dienstag, den 10. Dezember 2024 statt. Nach diesem herausragenden Marktergebnis wird wieder ein größeres Angebot an Verkaufstieren erwartet. Der Anmeldeschluss für diese Auktion ist am Montag, den 18. November 2024. Kataloge werden auf Anfrage kostenlos zugesandt.
Dietmar Albers