Erstaunlich gut waren für die September-Auktion doch noch die Anmeldezahlen und erreichten fast genau das Vorjahresniveau. Aufgrund der explosionsartigen Ausbreitung der BTV-3-Infektion im ostfriesischen Raum hatte man vom Zuchtverband befürchtet, dass das Angebot reduziert ist und die hiesigen Zuchtbetriebe zusätzlich Färsen für die Bestandsgrößen-Erhaltung remontieren und den Eigenbedarf trotz guter Preise vorrangig bedienen.
Zudem steigt nach diesem Seuchengeschehen bei etlichen, bekannten Stammkunden der Bedarf, die ohnehin schon auf einen regelmäßigen Zukauf angewiesen sind. Schließlich wirken die attraktiven Verwertungserlöse für Schlachtkühe und die angekündigten Preissteigerungen für den Milchauszahlungspreis stimulierend auf der Nachfrageseite beim Färsenmarkt. Vor diesem Hintergrund traf eine gestiegene Nachfrage auf ein begrenztes Angebot und führte schließlich zu dem sehr flotten Marktverlauf. Allerdings erfolgte vor der Auktion eine intensive Gesundheitskontrolle der Auktionstiere, wobei insbesondere auf die vielfältigen Krankheitssymptome geachtet wurde, die mit einer BTV-3-Infektion hätten in Verbindung gebracht werden können. Aber die Amtstierärztin bescheinigte allen Tieren eine einwandfreie Gesundheit und trotz der Sorgen ließ sie alle Tiere erfreulicherweise zur Auktion zu.
Der sehr flotte Marktverlauf spiegelt sich auch im durchschnittlichen Zuschlagspreis von 2.656 Euro wider; eine Steigerung gegenüber der August-Auktion von 412 Euro. Hinter diesem Durchschnittspreis verbergen sich Einzelpreise von 1.200 Euro für eine Färse als Drei-Strich bis 3.500 Euro für eine Abgekalbte mit einem rotbunten Topvererber als Vater, die trotz der Ambitionen des Zuchtbetriebes Gerd Wallrichs, Kleinoldendorf, als schwarzbunte HF-Färse im Auktionsring präsentiert werden konnte. Nur nach längerem Bieter-Wettstreit mit zuletzt kleinen Preissprüngen erhielt ein Zuchtbetrieb aus der ostfriesischen Region den finalen Zuschlag.
Schlussendlich war damit auch die Schmerzgrenze für interessierte Züchter erreicht. Allein bei 20 Auktionsfärsen konnte der Auktionator bei 3.000 Euro und mehr den Zuschlag für die Bieter geben. Nur bei knapp 10 Auktionsfärsen mussten die Beschicker Zuschlagspreise unter 2.000 Euro und weniger hinnehmen. Neben der starken innerdeutschen Nachfrage waren die Käufer auch aus Belgien und den Niederlanden an dem flotten Marktverlauf erheblich beteiligt.
Dagegen war jahreszeitlich bedingt der Markt für die Zuchtbullen sehr ruhig, sodass die Auktion insgesamt zunächst mit einem schwierigen Start begann. Mit 3.000 Euro erreichte der Zuchtbetrieb Berends GbR, Bunderneuland, mit der Katalognummer 3 den Tageshöchstpreis in dieser Kategorie, der schlussendlich für einen belgischen Kunden zugeschlagen werden konnte. Insgesamt wurde ein durchschnittlicher Zuschlagspreis von 2.075 Euro notiert, das ist ein Minus von 275 Euro im Vergleich zur August-Auktion.
Die nächste Auktion findet am Dienstag, den 15. Oktober 2024 statt. Nach diesem hervorragenden Marktergebnis wird ein größeres Angebot an Verkaufstieren erwartet. Der Anmeldeschluss für diese Auktion ist am Montag, 23. September 2024. Kataloge werden auf Anfrage kostenlos zugesandt.
Dietmar Albers