Mit einem Zuschlagspreis von 3.900 € wurde diese abgekalbte Zuchtfärse
der Hobbie Holstein GbR, Kiebitznest, zum teuersten Tier der Auktion.

1143. AuktionSinkende Milchpreise drücken die Auktionspreise nach unten

Seit Monaten sind die Milchauszahlungspreise im Sturzflug und haben mittlerweile die Schmerzgrenze von 0,40 Euro Grundpreis deutlich unterschritten. Und ein Ende dieser negativen Preisentwicklung ist noch nicht erkennbar; weitere Preisabschläge sind bei den Molkereien nicht nur im deutschen Bundesgebiet angekündigt. Auch im benachbarten Ausland Belgien und in den Niederlanden müssen die Milcherzeuger mit sinkenden Einnahmen aus der Milcherzeugung um das wirtschaftliche Überleben kämpfen.

Das kann nicht ohne Folgen bleiben auf dem Zuchtviehmarkt. Besonders auf den Auktionen mit den abgekalbten Zuchtfärsen ist das frontal in dem Nachfrageverhalten der Kunden deutlich spürbar: geringe Milchleistung, schwache Melkbarkeit, lange Abkalbezeiten etc. werden beim Wechselspiel der Preisgebote von den Käufern sofort abgestraft, so dass bei den schwächeren Tierqualitäten die Züchter zum Teil deutliche Preisabschläge hinnehmen mussten.

Und im Gegensatz zur letzten Auktion konnte in beiden Kategorien der Markt nicht vollständig geräumt werden; für vereinzelte Katalognummern konnte trotz Preiszugeständnissen kein Käufer gefunden werden. Einen solchen Marktüberstand hatte es in der Vergangenheit bei vielen Auktionsterminen lange nicht gegeben.

Auf der anderen Seite der Preisskala gab es auch sehr erfreuliche Momente. Den mit großen Abstand erzielten Tageshöchstpreis von 3.900 Euro erzielte der Zuchtbetrieb Hobbie Holstein GbR, Kiebitznest, mit der Katalognummer 75, eine auf Hornlosigkeit tiefgezüchteten Zuchtfamilie die genetisch hornlos heterozygot angeboten und nach längerem Bieterduell schlussendlich einen niederländischen Käufer zugeschlagen werden konnte. Neben dieser Sanseo P 917642 – Tochter gelangt dem Zuchtbetrieb noch ein weiterer, zweiter Preisschlager: Für die Katalognummer 78 Alexa (Vater: Helix 508704) erreichte dieser Zuchtbetrieb mit 3.000 Euro den zweithöchsten Zuschlagspreis dieser Auktion.

Zusammenfassend wurde am Schluss für abgekalbte Zuchtfärsen ein durchschnittlicher Zuschlagspreis von 2.007 Euro erreicht. Gegenüber der Augustauktion mit einem durchschnittlichen Zuschlagspreis von 2.310 Euro mussten die Beschicker ein Minus von 300 Euro oder anders ausgedrückt über 13 % hinnehmen.


Noch dramatischer war die Preisentwicklung bei den Zuchtbullen. Das deutlich größere Angebot konnte der Markt nicht aufnehmen. Der durchschnittliche Zuschlagspreis fiel um 400 Euro auf 1.700 Euro (- 19 %) zurück.Mit 2.200 Euro im Zuschlag erreichte der Zuchtbetrieb Ralf Collmann, Filsum, den Tageshöchstpreis in dieser Handelskategorie.


Zusammengefasst war es eine Auktion, die für Käufer in beiden Kategorien vielfach Chancen auf ein Schnäppchen bot und günstige Einkaufsmöglichkeiten für bessere Qualitäten gab. Die nächste Auktion wird am Dienstag, den 17. Oktober 2023 eine Woche nach dem Gallimarkt sein. Anmeldeschluss ist Montag, der 25. September 2023.

Noch ein Tipp für die Jungzüchter: Am Wochenende 07./08. Oktober 2023 findet in der Ostfrieslandhalle Leer der Weser-Ems-Entscheid statt. Alle interessierten Schwarzbunt-Jungzüchter sind herzlich eingeladen.



Dietmar Albers



Durchschnittspreise

Bullen
12.09.2023
1.700€
15.08.2023
2.100€
Differenz
-400€
Färsen
12.09.2023
2.007€
15.08.2023
2.310€
Differenz
-303€