Die Unesco-Tochter Flicka von Johan Heinrich Janssen aus Neermoor erzielte 2700 Euro

1122. ZuchtrinderauktionGlänzender Jahresabschluss

Es hatte sich bereits mit den Marktergebnissen auf den Auktionsplätzen der benachbarten Zuchtverbände angekündigt: Aus den vielfältigsten Gründen ist bei den Molkereien der Rohstoff Milch knapp und ent-sprechend ist seit mehreren Wochen ein Run auf Milchtiere festzustellen, der die Ankaufspreise im Lande bzw. Zuschlagspreise auf den Auktionen in die Höhe getrieben hat.

Entgegen den Notierungen auf dem Markt für Schlachtschweine und den Beobachtungen in den vergangenen Jahren haben sich die Auszah-lungspreise auf dem Schlachtrindermarkt weitestgehend auf dem hohen Niveau gehalten. Vor diesem Hintergrund war die Erwartungshaltung ei den Beschickern der 1122. Auktion am 7. Dezember entsprechend.

Mit einem Durchschnittspreis von 1.996 Euro bei den Abgekalbten konnte das sehr gute Marktergebnis vom November-Termin nochmal gesteigert werden. Allerdings wurden die extrem hohen Durchschnittspreise von den benachbarten Auktionsplätzen nicht immer erreicht, so dass auf der Nachfrageseite die Erfahrung bleibt, dass der Auktionsplatz Leer auch für die Käufer attraktive Marktchancen bereit hält.

Zuchtbullenmarkt schleppend

Die Verkäufer von Zuchtbullen wurden auch auf diesem Auktionstermin auf eine harte Probe gestellt. Obwohl das Angebot schon vergleichsweise stark zurückgenommen war, gelang es nicht, für alle Zuchtbullen einen Absatz zu finden, obwohl sich für die Käufer eine günstige Einkaufsmöglichkeit geboten hat. Zahlreiche Bullen waren schon für Gebote um 1.500 Euro zu bekommen, so dass sich schlussendlich der Durchschnittspreis auf rund 1.470 Euro einpendelte. Dabei reichte die Preisspanne von 1.100 bis 2.350 Euro im Zuschlag. Den Tageshöchstpreis von 2.350 Euro erreichte der Zuchtbetrieb Ralf Collmann, Filsum, mit einem Berum P-Sohn. Hornlosigkeit, Excellentbewertung und extrem hohe Eiweißgehalte im langjährigen Durchschnitt bei der Mutter waren mehreren Kaufinteressenten beim Blick in den Katalog aufgefallen. Auf dem Stand präsentierte sich der Zuchtbulle als sehr gut entwickelter Jungbulle, den mehrere Züchter sich im Bieterduell zum Vorteil des Verkäufers streitig machten. Bei 2.350 Euro fiel der Hammer von Auktionator Heiko Oltmanns für einen hiesigen Züchter aus dem Landkreis Wittmund!

Färsen für 1.996 Euro im Schnitt
Als sehr flott kann der Marktverlauf bei den Abgekalbten bezeichnet werden. Mehr als 70 mal vergab der Auktionator einen Zuschlagspreis von 2.000 Euro und mehr für die Verkäufer. In dieser Kategorie reichte die Spanne der Einzelpreise von 1.100 Euro bis 3.200 Euro in der Spitze. Der Durchschnittswert wurde mit 1.996 Euro ermittelt, nochmals ein Plus von knapp 50 Euro.

Ausländische Käufer waren wieder zahlreich aus den Niederlanden und Belgien sowie erstmals von der dänischen Grenze vertreten. Großes Gefallen seitens der Kaufwilligen fand die Katalog-Nr. 165, eine kapitale und enorm euterstarke Tochter des VOST-Vererbers Enzian, angeboten von der  Beneken und Kleemann GbR aus Neu-Wiesedermeer. Schließlich setzte sich ein niederländischer Stammkunde gegen die breite Konkurrenz durch und erwarb für den Zuschlagspreis von 3.200 Euro diese vielversprechende Färse. Einen weiteren Spitzenpreis erzielte mit 2.700 Euro, die Kat-Nr. 108, eine Unesco-Tochter aus dem Stall von Heinrich Johann Janssen aus Neermoor. Auch diese, mit einem Top-Euter ausgestattete Färse, wurde von einem niederländischen Stammkunden erworben. Mit diesem Spitzenergebnis im Speziellen und Allgemeinen gehen die Züchter mit Zuversicht in das neue Jahr 2022 und bereiten die Anmeldungen dafür heute schon vor.

Die nächste Auktion findet am 11.01.2022 statt. Anmeldeschluss ist der 13.12.2021.

Dietmar Albers

Durchschnittspreise

Bullen
07.12.2021
1.469€
09.11.2021
1.986€
Differenz
-517€
Färsen
07.12.2021
1.996€
09.11.2021
1.949€
Differenz
+47€